Ausstellungsbesuch
2025 feiert das Frauenreferat der Arbeiterkammer sein 100-jähriges Bestehen, der Geburtstag seiner ersten Leiterin, Käthe Leichter, jährt sich zum 130. Mal.
Termin: Mittwoch, 26. Februar 2025
Treffpunkt: 16.45 Uhr im Waschsalon, Karl-Marx-Hof, 1190 Wien, Halteraugasse 7
Lilli Bauer, die Kuratorin, wird uns durch die Ausstellung führen.
Anmeldung: rote.spuren@chello.at
Der Verein Rote Spuren übernimmt für die Mitglieder die Kosten dieses Besuches.
Käthe Leichter, geboren am 20. August 1895 als Marianne Katharina Pick in eine gutsituierte jüdische Familie, ist eine der einflussreichsten Persönlichkeiten der Arbeiter:innenbewegung der Ersten Republik. Sie führt als Leiterin des Frauenreferates der Wiener Arbeiterkammer Studien zu den Lebens- und Arbeitsbedingungen berufstätiger Frauen durch und avanciert zu einer Pionierin der Sozialforschung.
Rosa Jochmann beschreibt wie sie Käthe Leichter kennenlernte, so:
“Ich habe unzähliche Vorträge und Versammlungen besucht. Eines Tages hieß es, im Brauhaus wird eine Frau Doktor Käthe Leichter zu uns sprechen. Meine Kolleginnen waren nicht begeistert, nach einem schweren Arbeitstag und der furchtbaren Hitze im luftdicht abgeschlossenen Brennsaal noch zu einem Vortrag zu gehen. Wir gingen also hin – und Käthe Leichter zog uns in ihren Bann. Wir waren voll Erstaunen und Begeisterung, denn diese Frau Doktor hat unsere Nöte und Sorgen klar erkannt und uns erklärt, wie man das verändern könnte. Nach der Versammlung ist sie nicht gleich davon gelaufen, sondern hat sich noch lange mit uns unterhalten. Sie war eine der begabtesten Frauen der Sozialdemokratie. Sie half uns, unsere Minderwertigkeitsgefühle zu überwinden, mitzureden und mitzudenken.”
Rosa Jochmann, Zeitzeugin, Maria Sporrer, Herbert Steiner (Hrsg.), Europaverlag
Nach der Auseinandersetzung im Februar 1934 verlieren Käthe und ihr Mann Otto Leichter die Arbeit. Sie engagieren sich in der Untergrundarbeit. 1938 flieht Otto Leichter mit den beiden Söhnen nach Paris. Im Mai 1938 wird Käthe Leichter verhaftet und verbringt mehrere Monate in Einzelhaft. Später wird sie der Gestapo ausgeliefert und in das Frauenkonzentrationslager Ravensbrück deportiert. 1942 wird sie im Rahmen der “Sonderbehandlung 14 f 13” in Bernburg an der Saale ermordert.
Weitere Informationen zu Käthe Leichter: Die wunderbare Käthe Leichter