Die Reste der SAKOG

Die Salzach-Kohlenbergbau-Gesellschaft m.b.H (SAKOG) war eine Bergbaugesellschaft in Trimmelkam, Oberösterreich, die den Abbau von Braunkohle betrieb. Wir radeln an einem sonnigen Maitag Richtung Trimmelkam und sehen von weiten auf diesem Gebäude das Bergwerkszeichen. Wieviele Arbeiter:innenwaren wohl früher aus dem Betrieb bei den 1. Mai – Feiern?

Wir radeln weiter und stoßen auf die Reste eines Betriebes, wo einst über 1000 Menschen ihren Lohn oder Gehalt verdient hatten. Ich selbst erinnere mich noch an viele nette Kolleg:innen aus der Gewerkschaftsjugend, die im Bergbau tätig waren.

Viele der Bergleute wurden aus den Bergbaugebieten der Steiermark rekrutiert, aber auch aus Ungarn wurden Bergleute angeheuert. Besonders nach dem gescheiterten Aufstand 1956 kamen viele ungarische Bergleute zur Sakog. Mit der Kohlenförderung wurde 1952 begonnen; im Dezember 1993 wurde sie eingestellt. Der Höchststand an Arbeitskräften wurde Ende der 1960er Jahre mit 1200 Beschäftigten erreicht.
Ein großer Teil der geförderten Braunkohle wurde im benachbarten Dampfkraftwerk Riedersbach, welches von 1967 bis 1969 erbaut wurde, verfeuert.

Auf zahlreichen Schautafeln entlang der Radroute hatten wir Gelegenheit in das Arbeitsleben der Bergleute einzutauchen.

„Wenn jetzt das Telefon läuten und es heißen würde, es geht wieder weiter: Ich würde sofort wieder anfangen, im Bergwerk zu arbeiten”, sagt Fritz Renzl aus Moosdorf. 21 Jahre lang hat er im Bergwerk gearbeitet. Nach zwei Jahren “obertags”, war 19 Jahre lang sein Arbeitsplatz “untertags”, also 100 Meter unter der Erde. Nickend pflichtet ihm sein ehemaliger Arbeitskollege bei. “Das war ein ganz eigener Zusammenhalt. Wir haben uns gegenseitig geholfen und geschaut, dass da unten nichts passiert. Diese Kameradschaft vermisst jeder”, sagt Helmut Trappl aus St. Pantaleon. Er war “Hauer”, das ist eine Art Bergmann-Geselle, und Partieführer.

OÖ Nachrichten am 12. Dezember 2013 – 20 Jahre nach Beendigung des Braunkohleabbaus in Trimmelkam

Am 22. Oktober 1982 konnte mit 4.685 Tonnen Kohle die Tageshöchstförderung der SAKOG erreicht werden. Die gesamte Kohleförderung der SAKOG betrug in den Jahren 1949 – 1993 19.609.600 Tonnen. Das entspricht einem Zug mit ca. 676.193 Waggons oder einer Länge von ca. 10.819 Kilometern.

Der inhaltliche Schwerpunkt des Erinnerungsbuches liegt dann beim Bergbau in Trimmelkam – also der Zeit von dessen Beginn im Jahre 1947 bis zur endgültigen Liquidierung 2001. Besonders bemerkenswert ist das umfangreich eingearbeitete Bildmaterial..

Viele Fotos geben einen ausgezeichneten Eindruck von der Arbeit über und unter der Erde, sowie den verwendeten Maschinen und Geräten.