Karl Wolfgang Franz Motesiczky war ein österreichischer Psychoanalytiker und aktiver Gegner des Nationalsozialismus. Im Jahr 1980 wurde er als Gerechter unter den Völkern geehrt.
Auch dem im radikal linken Milieu aktiven Karl Motesiczky gelang es nach dem Anschluss zunächst, seine politische Gegnerschaft zum Nationalsozialismus im Kontext der Studienzulassung zu verschweigen. Er war erst Ende 1937 nach Wien zurückgekehrt, nachdem er über zehn Jahre lang in Deutschland und Skandinavien intensiv in den Bereichen Sexualpolitik und Psychoanalyse gearbeitet hatte. Ab 1938 beherbergte er auf seinem Anwesen in Hinterbrühl zahlreiche jüdische sowie politisch verfolgte Freund:innen1.
Im Juli 1942 kamen zwei Ehepaare, die aus dem besetzten Krakau entkommen waren, nach Wien, um mit Motesiczkys Hilfe in die Schweiz zu fliehen. Von einem Mittelsmann denunziert wurde die Widerstandsgruppe an die Gestapo verraten, Motesiczky wurde verhaftet und am 16.2.1943 nach Auschwitz deportiert, wo er am 25.6. 1943 starb.
- Österr. Nationalbibliothek, digitales Archiv,Zeitgeschichte 2016, Nr. 5, Seite 14 ↩︎