Die STOLPERSTEINE in Salzburg – Gedenken und Gedanken dazu

Das Projekt Stolpersteine wurde hier am Blog bereits mehrmals vorgestellt. Vor 10 Jahren sammelten wir die ersten Fotos und Unterlagen für einen Blogbeitrag. Während dieser Jahre habe ich wieder über rechtsextremistische Vandalenakte an diesen Gedenkstellen an jene Menschen, die grausam verfolgt und oftmals getötet wurden, gelesen.

Eines unserer Grundprinzipien der Zweiten Republik und auf dem unsere Demokratie aufgebaut ist der Antifaschismus. Wenn jetzt konservative und rechte Parteien den Antifaschismus in sogenannte linksextreme Eck zu drängen, ist der Versuch das Blut von Millionen Toten aus den Kriegen, politischen Morden, der Shoa, den Konzentrationslagen, den Anschlägen, die Nazis, Austrofaschisten und Rechtsextremisten zu verantworten haben, weg zu wischen. Sie betreiben Hetze, Spaltung, Herabwürdigung und sie greifen zu allen Mitteln. Sie horten Waffen für den Tag „X“, sie veranstalten Schieß- und Militärübungen, sie beschmieren Denkmäler und Gedenkstätten und sie vergiften unsere Gesellschaft mit ihrer faschistischer u d rechtsradikaler Ideologie.

Das Hauptprogramm der Sozialdemokratie war, die demokratische Republik gegen den Faschismus jeder Art zu verteidigen.
(Josef Witternigg)

Der 1881 geboren Josef Witternigg war Mitglied des Gemeinderates der Stadt Salzburg, Klubvorsitzender der sozialdemokratischen Fraktion, Abgeordneter zum Salzburger Landtag und zum Nationalrat und schließlich am 12. Februar 1934, als der Parteivorstand in Wien zum Generalstreik aufrief, eine der Schlüsselfiguren beim kampflosen Abgang der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei in Salzburg. 1934 wurde Witternigg in Haft genommen, in der er mehrere Wochen lang verblieb. Witternigg erlitt in der politischen Verfolgung unter der österreichischen Diktatur schwere gesundheitliche Schädigungen, an deren Folgen er 56-jährig verstarb.1

Die größte antifaschistische Organisation

Der ÖGB ist …..zur Bekämpfung des Faschismus, jeder Reaktion und aller totalitären Bestrebungen, zur Mitarbeit an der Sicherung des Weltfriedens und der Menschenrechte sowie zum unentwegten Kampf zur Hebung des Lebensstandards der Arbeitnehmer:innen Österreichs und zum Einsatz für Gleichstellung von Frauen und Männern berufen und verpflichtet2.

Für viele Gewerkschafter:innen liegt es geradezu in ihrer DNA sich an antifaschistischen Aktivitäten und Aktionen zu beteiligen. Sei es bei der Verlegung von Stolpersteinen oder in Vereinen wie den Freiheitskämpfern mit zu wirken.
Aus meiner Sicht sollte sich der ÖGB und seine Spitzenfunktionär:innen sichtbarer und deutlicher daran beteiligen, denn gerade in den letzten Jahren beobachten wir, dass einzelne Beschäftigte des österreichischen Sicherheitsapparats für rechtswidrigen Polizeihandlungen gegenüber Antifaschist:innen wie zum Beispiel am Peršmanhof verantwortlich 3 sind oder sich ein mittlerweile suspendierter Bundesheeroffizier an Schießübungen einer rechten Klicke beteiligt.

Selbst aus der Veröffentlichung dieser unglaublichen Vorfälle lernen sie nichts trotz massiven, demokratischen Protest, vernichteten Ergebnissen einer Expert:innenkommission machen sie sofort weiter. Unter fadenscheinigen Annahmen wird ein ehemalige Campteilnehmer von der Polizei in Wien in seiner Wohnung aufgesucht.
Da der Innenminister dazu schweigt und das Wort Entschuldigung öffentlich nicht über die Lippen bringt, sollten gerade wir als Gewerkschafter:innen laut und deutlich die Vorfälle aufzeigen.

Am Vorabend des Gedenken an die Pogromnacht im November 1938

Die Strafakten des »Sondergerichtes« Salzburg umfassen in fünfeinhalb Kriegsjahren 71 Todesurteile4.

Ihre Flucht in die Schweiz scheiterte Ende 1942 im besetzten Frankreich. Sie wurde in Dijon verhaftet und in Drancy bei Paris interniert. Am 18. Juli 1943 ging der Transport Nr. 57 in Güterwaggons mit 1.000 jüdischen Frauen, Männern und Kindern, darunter Alma ROSÉ, nach Auschwitz.

Im Frauenlager von Auschwitz-Birkenau wurde Alma Rosé als Nummer 50381 registriert und von der Oberaufseherin Maria Mandl – »Bestie« aus Münzkirchen in Oberösterreich – ihrem »Mädchenorchester« zugeordnet.

Alma ROSÉ, bei ihrem Debüt anno 1926 im Wiener Musikverein als Geigerin von hohem Rang und schönster Zukunft gefeiert, war an ihrem Lebensende Geigerin und Dirigentin im Vernichtungslager Auschwitz.
Am 4. April 1944 starb Alma ROSÉ 37-jährig an einer Vergiftung, die sie sich durch verdorbene Konserven zugezogen hatte5.


Quellenverzeichnis

  1. Aussendende der SPÖ-Salzburg am 2.7.2014 ↩︎
  2. Statuten des ÖGB, §3 Aufgaben des ÖGB ↩︎
  3. Unten im Bild ein Auszug der Kommission aus der Zusammenfassung im Bericht. ↩︎
  4. Stolpersteine Salzburg ↩︎
  5. Stolpersteine Salzburg ↩︎

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