Beim Besuch des Freilichtmuseum Fornbyn in Skara in Västergötland in Schweden gabs es nicht nur historische Gebäude zu besichtigen, sondern auch einen Einblick in die harte Arbeit des Wäsche waschen, die von den Frauen durchgeführt wurde.
Wir suchen Fotos und Schilderungen, wie das Wäsche waschen bei euch funktioniert hat.
In meiner Jugendzeit kann ich mich noch erinnern, wurde montags immer von meiner Oma und Mutter die Schmutzwäsche in drei große Blechwannen eingeweicht. Dazu kam ein spezielles Waschmittel. Am Dienstag wurde im Freien ein Kessel mit Wasser aufgeheizt. Wenn ich mich richtig erinnere gab es Kochwäsche und Wäsche mit heissem Wasser. Bestimmte Wäsche wurde mit einer Waschrumpel bearbeitet. Dazu wurde auch noch eine spezielle Seife für besonders schmutzige Wäsche verwendet. Nach dem Waschen wurde die Kleidung in den Wannen spült und geschleudert. Eine eigene Wäscheschleudern hatten wir damals schon. Anschließend wurde die Wäsche im Freien getrocknet. Bei Schlechtwetter und im Winter wurde sie im Dachboden getrocknet.
Im Freilichtmuseum fanden wir eine Beschreibung wie das Wäschewaschen damals ablief.
Dies geschah folgendermaßen: Die Wäsche wurde einige Tage vorher eingeweicht, bevor sie am Waschbrett gerieben wurde. Anschließend wird die Wäsche gekocht oder geschöpft, zwei unterschiedliche Methoden der Wäschebehandlung. Beim Kochen wurde die Wäsche samt Lauge ausgekocht. Die Entleerung erfolgte in der Weise, dass das Wasser aus dem Gefäß, in das die Wäsche gelegt wurde, in ein anderes Gefäß abgelassen wurde. Das Wasser wurde erhitzt und über die Wäsche gegossen, was öfters wiederholt wurde.
Als Waschmittel diente Birkenasche, die in einen kleinen Leinensäckchen eingebunden wurde, der auf den Boden der Badewanne gelegt wurde. Die Asche wurde ausgelaugt und das Wasser wurde braun und schleimig.
Am nächsten Tag wurde die Wäsche gespült und gebügelt. Um der Wäsche einen frischeren Farbton zu verleihen, wurde dem letzten Spülwasser das Farbpigment „Blueness“ beigemischt. Schließlich wurde es abgewickelt und zum Trocknen an Seilen, Zäunen oder Büschen aufgehängt. Die Wäsche- und Nachbearbeitungsarbeiten mit Glätten, Bügeln und Mangeln zeitaufwändig.
Eine Wäschemangel ist ein Gerät, das zum Glätten von Stoffen und Wäsche verwendet wird.
Eine Woche vor dem ersten Waschtag wurde zunächst die teilweise sechs Monate alte Schmutzwäsche eingeweicht. Für die Besucher:innen gabs dann noch ein zusätzliche Erklärung zum Wäsche waschen.
Wäscherei aus alter Zeit
Waschen war harte Arbeit, die sich über Tage hinzog. Starke Aschelauge zum Waschen in Flüssen oder anderen Wasserläufen, wo die ohnehin schon stark abgenutzten Hände durch das eiskalte Wasser Erfrierungen bekamen.
Nachdem Wäsche eingeweicht wurde, begann die Arbeit bereits um acht Uhr. Anschließend wurden die Kleidungsstücke per Hand mit Seife gegen ein gerilltes Brett gerieben. Dies war hoffentlich noch vor dem Abend fertig.
Die Wäsche würde dann nach einem bestimmten System in der Wäschewanne verpackt, mit einem Sack Birkenasche am Boden. Die Wanne wurde mit kaltem Wasser gefüllt, das durch die Wäscheschichten und Aschenbecher lief und dann mit Hilfe eines Eimers abgelassen wurde.
Die Wäsche des einfachen Volkes bestand größtenteils aus Hemden und Oberhemden aus Leinen und in einigen Fällen aus Laken und Tischdecken. Einzelne Kleidungsstücke wurden von den Frauen in der Küche gewaschen. Der Großteil der Wäsche wurde gestapelt und mehrmals im Jahr gewaschen. Hier in Westschweden wurde normalerweise bis am Ende des Herbstes gewaschen, damit es für die Winterzeit saubere Kleidung und Bettwäsche gab. Im Frühjahr wurde gewaschen, sobald das Eis geschmolzen war. Zu dieser Jahreszeit wurde angenommen, dass das Wasser Seife oder Lauge enthielt.
Beim Durchlaufen des Wassers durch den Aschesack wurden die waschaktiven Stoffe in der Asche „ausgelaugt“ und die nun gewonnene Lauge reinigte die Wäsche.
Das gleiche Wasser wurde übergossen und bis zu 50 Mal durch die Wäsche laufen gelassen. Die Lauge wurde mit jeder Runde erhitzt und im Laufe des Tages immer heißer und stärker. Wenn die Wäsche dann über Nacht in der heißen Lauge gelassen wurde, wurde sie richtig weiß und sauber.
Die Auswaschung selbst dauerte oft bis weit in die Nacht. Die Abendschicht wurde größtenteils von den älteren Mädchen übernommen. Bei Bedarf wurden Arbeiter der benachbarten Höfe hinzugezogen.
Eine große Wäsche erforderte viel Vorbereitung. Holzbottiche und -eimer sollten rechtzeitig eingeweicht werden, damit sie nicht auslaufen. Aus den Kaminen des Hauses wurde Birkenasche gesammelt, die zur Herstellung von Seife und Lauge verwendet wurde.