Der Soldatenfriedhof in Knittelfeld

Hier sind knapp 2000 Menschen aller religiösen Konfessionen, die während der beiden Weltkriege als Kriegsgefangene oder Soldaten ihr Leben lassen mussten, beerdigt. Vor über 100 Jahren befand sich hier der Lagerfriedhof des Kriegsgefangenenlagers.1

Die Gräber der Soldaten aus Lager und Spital, die auf dem Knittelfelder Friedhof ihre letzte Ruhestätte fanden, stellen ein trauriges Mahnmal für ein sinnloses Sterben dar2.

Matrix 1914 – der Krieg über mir

Ein Kunstobjekt in Form eines Denkmals am Friedhofsgelände errichtet zur Erinnerung an den ehemaligen Lagerfriedhof, der heute als Soldatenfriedhof bezeichnet wird. Die Idee dazu hatten im Vorjahr Dr. Gerhard Dienes vom Universalmuseum Graz und der damals amtierende Bürgermeister Siegfried Schafarik.3

Inhaltliche Beschreibung des Künstlers zum Denkmal:4
Der große Krieg, wie der 1. Weltkrieg (1914-1918) ursprünglich genannt wurde, war nach dem amerikanischen Sezessionskrieg (1861-1865), der zweite industrielle Krieg, und dauerte übrigens auch gleich lang. Mit großer Euphorie aller Bevölkerungsschichten der beteiligten

Nationen, dem sogenannten Augusterlebnis, stürzten sich die Heere aufeinander. Die wenigen Stimmen die, Sorge, Angst und Trauer ausdrückten, gingen im Taumel unter. Erstaunlicherweise wurden anfangs auch fast alle Intellektuellen und Kulturschaffenden von dieser Kriegshysterie ergriffen.
Da sich keine Generalität auf die maschinellen Waffen eingestellt hatte waren insbesondere zu Beginn die Verluste enorm. Die k.u.k. Armee hatte z.B. nach den Eröffnungsschlachten fast 50% ihres Friedenheeres durch Gefangennahme, Verwundete und Gefallene verloren. Am Ende hatten alle Nationen gesamt 17 Millionen Tote zu beklagen sowie unzählige Kriegsversehrte und psychisch Zerstörte. 8 Millionen Soldaten befanden sich zu Kriegsende in Gefangenschaft. In allen Bereichen der Kriegsführung, wie Technik, Industrie, Wirtschaft, Mobilisierung der Zivilgesellschaft und Propaganda wurden während dieser „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“ die Grundlagen für die Methoden des folgenden Vernichtungskriegs Hitlers, dem „totalen Krieg“ gelegt.

Den Toten einen Namen geben


Quellenverzeichnis:

  1. Totengedenken mit der Eisenbahnermusikkapelle am Soldatenfriedhof, Freitag, 29. Oktober 2021 ↩︎
  2. Kleine Zeitung am 8. April 2020 ↩︎
  3. Eine Information der Stadtgemeinde Knittelfeld ↩︎
  4. Martin Gostner – WETTBEWERB GEDENKJAHR 1914 / 2014 KRIEGSGEFANGENENLAGER UND VERWUNDETENSPITAL KNITTELFELD, LAND STEIERMARK & STADT KNITTELFELD 2014, ORT: KNITTELFELD URNENFRIEDHOF ↩︎

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