Nur Diamantina überlebte

In Triest entdeckten wir die Stolpersteine einer ganzen Familie.

Moisè Vivante wurde am 17. Dezember 1943, fast ein ganzes Jahr vor seiner Mutter und seinen Schwestern, in Triest verhaftet. Nach einigen Wochen im Gefängnis der Stadt wurde Moisè am 6. Januar 1944 mit dem Transport Nr. 22T ins KZ Auschwitz deportiert, wo er am 12. Januar ankam. Im Laufe seiner Gefangenschaft wurde Moisè ins KZ Bergen-Belsen überstellt. Moisè Vivante starb am 30. April 1945.

Giulia Vivante wurde am 12. Juni 1915 in Triest geboren. Sie war das erste Kind des Paares Alessandra (Sarina) Salonicchio und Zaccaria Vivante. Giulia bekam im Laufe der Jahre noch vier Geschwisterchen: Ester, Diamantina, Moisè und Enrichetta. Am 6. November 1944 wurde sie zusammen mit ihren Schwestern und ihrer Mutter in Triest verhaftet. Nachdem sie einige Monate im Gefängnis der Stadt interniert gewesen waren, deportierte man die Familie am 24. Februar 1945 mit dem Transport Nr. 43T ins KZ Ravensbrück. Wenige Wochen nach ihrer Ankunft im KZ am 17. März, überstellte man die Familie ins KZ Bergen-Belsen. Dort wurde Giulia Vivante am 30. April 1945 ermordet.

Auch ihre Eltern und drei ihrer Geschwister wurden ermordet. Nur die jüngste, Diamantina, überlebte.

Einer der Täter aus Österreich

Odilo Globocnik war ein österreichischer Nationalsozialist, Generalleutnant der Polizei und SS-Obergruppenführer. Globocnik wurde von Himmler zum Höheren SS- und Polizeiführer (HSSPF) in der „Operationszone Adriatisches Küstenland“ mit Sitz in Triest befördert. Da Globocnik hoffte, seine Vernichtungs- und Umsiedlungspolitik dort weiterführen zu können, nahm er einen Großteil seines Stabes aus der „Aktion Reinhardt“ mit nach Triest. Trotz mangelnder Entfaltung versuchte Globocnik auch in Triest möglichst frei von anderen Dienststellen der SS und der deutschen Wehrmacht zu handeln. Auch in Italien verfolgte er die jüdische Bevölkerung, die im Durchgangslager Risiere di San Sabba bei Triest vor ihrer Deportation nach Auschwitz-Birkenau eingesperrt war. Globocnik sorgte dafür, dass zwischen Dezember 1943 und Februar 1945 insgesamt 22 Transporte mit mehr als 1.100 Juden Triest Richtung Auschwitz-Birkenau verließen.
Ende Mai 1945 wurde Globocnik von einem britischen Kommando festgesetzt und nach Paternion verfrachtet. Hier vergiftete sich Odilo Globocnik nach einem ersten Verhör mit einer Zyankalikapsel.


Quellenverzeichnis