Gewerkschafter*innen und Sozialdemokrat*innen in Wien bereiten sich auf die Feierlichkeiten und Aufmarsch vor. Heinz Nittel wollte am 1. Mai 1981 gerade zum Maiaufmarsch fahren, als er vor seinem Reihenhaus von einem palästinensischen Terroristen erschossen wurde.
Anläßlich seines 40. Todestages erinnern SPÖ-Bundesgeschäftsführer Deutsch und SPÖ-Gemeinderat Schmid mit einerbKranzniederlegung an Heinz Nittel und seine großen Verdienste. (2)
„Die Sozialdemokratie wird Heinz Nittel, seinem Engagement und seinem politischen Wirken stets ein ehrendes Andenken bewahren.“
Wer war Heinz Nittel?
Er wuchs bei Pflegeeltern in Wien auf , denn sein Vater verstarb ein Jahr nach seiner Geburt, und wurde bereits während der Gymnasialzeit Sekretär des Verbands der Österreichischen Volksbüchereien. In seiner Jugend hatte er mehrer Funktionen in der Sozialistischen Jugend und war von 1957 bis 1963 Vizepräsident der Sozialistischen Jugendinternationale.
Als SPÖ-Bezirkssekretär von Floridsdorf und wurde er 1969 Wiener Landesparteisekretär. 1976 wurde er unter Bürgermeister Leopold Gratz amtsführender Stadtrat für städtische Dienstleistungen und Konsumentenschutz und ab Februar 1979 für Straße, Verkehr und Energie. (1)
Zudem war Nittel Präsident der Österreichisch-Israelischen Gesellschaft und 1980/1981 Mitbegründer des Jewish Welcome Service Vienna.
„Die Österreichisch-Israelische Gesellschaft ist die Sammlung derjeni- gen österreichischen Frauen und Männer, die sich öffentlich als Freunde Israels und seiner Bewohner verstehen. Die ÖIG muss deshalb die Auf- gabe haben, das Recht Israels auf Existenz immer und überall zu ver- treten und daher ständig aufklären, unter welchen Umständen sie gesichert werden kann. … Damit hat die ÖIG auch eine innenpolitische Aufgabe in Österreich. Sie muß offen gegen den Antisemitismus auf- treten, wo immer er in Österreich anzutreffen ist, damit nie wieder jemand gezwungen wird, wegen seiner politischen Partei Österreich zu verlassen oder zurückgesetzt oder in seiner Würde und Existenz berührt wird.“
Auszug aus der Antrittsrede von Heinz Nittel als Präsident des Jewish Welcome Service (4)
Wer verübte das Attentat?
Bundeskanzler Dr. Bruno Kreisky sprach von einem „Terrorakt“.
Artikel anläßlich des 30jährigen Todestages (3)
Knapp vier Monate später, am 29. August 1981, verübten zwei Männer einen Anschlag auf die Synagoge in der Seitenstettengasse in der Wiener Innenstadt. Der 1956 in Nablus geborene Palästinenser Marwan H. gestand bei seiner Einvernahme den Mord an Heinz Nittel. Durch einen Anschlag sollte „die österreichische Politik gegenüber der PLO und Is- rael empfindlich getroffen werden“.(3)
Quellenverzeichnis
- (1) Wien – Geschichte – Wiki
- (2) Pressedienst der SPÖ-Bundesorganisation
- (3) Tod vor dem Maiaufmarsch
- (4) Heinz Nittel und der Jewish Welcome Service von Susanne Höhne