Brigitte und ich fahren in die Brigittenau, um beim Gedenken an den Februar 1934, sich gemeinsam an die verzweifelten Versuche der Arbeiter:innenbewegung die letzten Reste von Demokratie damals noch zu retten, zu erinnern.
Gemeinsam mit Elfi und Heinz, zwei Mitglieder in unserem Verein, hören wir engagierte Reden von Vertreter:innen der Sozialistischen Jugend, der Jungen Generation und der Sozialdemokratischen Freiheitskämpfer.
Im Gedenken an Josef Julius Gerl, mahnen sie die Ereignisse der Auslöschung der Demokratie durch den christlichsozialen Bundeskanzler Dollfuß ein. Die damalige zögerliche Haltung der Parteiführung unter Otto Bauer bereits in den Jahren davor, konnte dem brutalen Vorgehen der Zerschlagung der Replublik nichts mehr rettendes, entgegensetzen. Die Heimwehren, durch Mussolini bestens ausgerüstet, versuchten mit ständigen politischen und bewaffneten Provokationen seit 1927 die erkämpften gesellschaftlichen und sozialen Rechte der Arbeiter:innenbewegung auszuschalten.
Die Redner:innen stellten dabei den Bezug zu heutigen kriegerischen Auseinandersetzungen her. Sie forderten entschlossenes antifaschistisches und friedenspolitisches Handeln gegen die Kriegshetzer und erstarkende rechtspopulistische Bewegungen, die die Menschen gegeneinander aufhetzen.
Zum Abschluss tauchten wir bei einem Rundgang in die Geschichte der Arbeiter:innenbewegung und des “Roten Wien“ ein.
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