Bei unserem Spaziergang im städtischen Augut in Braunau am Inn entdecken wir eine kleine Gedenkstätte mit einem geschmiedeten Kreuz.
Hier wurde der 20-jährige Soldat Georg Hauner, der in Simbach zu Hause war, durch einen SS-Major erschossen und an Ort und Stelle begraben.
Georg Hauner war von einem Wiener Lazarett beim Anmarsch der Russen nach Hause beurlaubt worden und hätte am 25. oder 26. April wieder zu seiner Einheit nach Augsburg einrücken sollen. Hauner wollte angesichts des Vordringens der Amerikaner deren Ankunft zu Hause abwarten.
Fanatismus bis zum Schluss
Es ist heute mehr kaum glauben, dass es noch in den letzten Kriegstagen Leute gegeben hat, die mit Fanatismus alles unternahmen, um den Untergang des
Regimes aufzuhalten. sie scheuten sogar vor Todesurteilen nicht zurück. Diesen wahnsinnigen
Fanatismus bekam auch mancher von uns verspüren.
Er ist aber offenbar verraten worden und wurde am 30. April vormittags in Simbach vor ein Standgericht gestellt. Es wurde auf Betreiben eines SS-Majors eingerichtet. Da das Gericht nicht das erwünschte Todesurteil fällte, setzte der SS-Major neuerlich ein anders besetztes Gericht ein, das Georg Hauner zum Tode verurteilte. Der SS-Major, dessen Identität nach dem Krieg nicht ermittelt werden konnte/wollte, erschien dann gegen 18.00 Uhr in der Kaserne in Braunau mit dem Todesurteil und forderte die sofortige Exekution, die er selbst leitete.