Braunau am Inn, 4. Juli 2020 – nachmittags
Einzelne Mitglieder des Vereins Rote Spuren
Ein öffentlich aufgestellter Gedenkstein mit den Worten
Für Frieden, Freiheit
und Demokratie
Nie wieder Faschismus
Millionen Tote mahnen
“Wir wehren uns gegen das Neutralisieren der Geschichte und gegen das Vergessen”
Stadtrat Wolfgang Grabner-Sittenthaler von der SPÖ Braunau, die die Kundgebung organisiert hat
Jürgen Schamberger, Betriebsrat, Sozialdemokrat und Vereinsmitglied von den Roten Spuren schreibt auf Facebook: “Bei einer Kundgebung, organisiert durch die SPÖ Braunau nahmen hunderte Menschen teil, um einen Zeichen für den Verbleib des Steins zu setzen. Mitten drin die GewerschafterInnen und SozialdemokratInnen gegen Notstandspolitik.
Der Mahnstein vorm Geburtshaus Adolf Hitlers in Braunau muss bleiben. Die Pläne des ÖVP geführten Innenministeriums sehen vor, das Haus zu „neutralisieren”. Es soll eine Polizeistation einziehen und der Mahnstein in das Haus der Geschichte nach Wien verfrachtet werden, mit der Begründung, dass das Geburtshaus nicht zur Pilgerstätte für Neonazis wird. Das ist inakzeptabel! Geschichte kann nicht versteckt werden. Man muss sich mit ihr auseinander setzen, um die Lehren daraus zu ziehen.”
Im DerStandard vom 4. Juli 2020 wird Susanne Scholl zitiert:
“Wie kann es sein, dass wir 2020 darauf bestehen müssen, dass dieses Mahnmal bleibt?” Für sie als Jüdin sei es ein persönliches Anliegen. “Es ist unerträglich, dass wir die Lüge des ersten Opfers und jener der Stunde Null so verinnerlicht haben.”
ORF-News – 9.7.2020
Stadt Braunau lässt Gedenkstein unverändert
Der Mahnstein vor dem Hitler-Geburtshaus in Braunau bleibt, wo er ist. Seine Inschrift wird nicht ergänzt.
Das hat der mit der Causa befasste Arbeitskreis der Stadtgemeinde beschlossen – entgegen der Empfehlung einer Expertengruppe des Innenministeriums.