Anläßlich unserer Nordlichttour in Norwegen sind wir in Hammerfest beim Durchlesen einer Broschüre zum Wiederaufbaumuseum auf die schrecklichen Ereignisse der Kriegsverbrechen der Nazis auch unter Beteiligung vieler österreichischen Soldaten in der Wehrmacht gestoßen. Niederbrennen ganzer Dörfer und Städte und Zwangsarbeit bis zum Tode.
„Ich erinnere mich, als ich 10 Jahre alt war wurden wir gezwungen unser Heim auf Ingøy zu verlassen. Wir sahen, dass die Häuser auf Rolvsøy brannten und wussten, dass die Deutschen auf dem Weg waren um auch unsere Häuser nieder zu brennen. Wir konnten nur das mitnehmen, was wir am Leibe trugen. Zwei Abende bevor schlachteten wir alle Tiere, salzten das Fleisch und nahmen es in Fässern mit. Glücklicherweise war es windstill und der Mond schien, ansonsten wären wir auf der Fahrt umgekommen, so klein wie unsere Boote waren. Meine Mutter pflegte zu sagen, unser Herr habe seine Hand über uns gehalten in dieser dunklen Novembernacht. Ich erinnere, dass ich im Boot stand und schaute als wir an Hammerfest vorbei fuhren. Die ganze Stadt stand in Flammen und leuchtete über das Wasser
IRMA EVERÅS, IN DER BROSCHÜRE DES WIEDERAUFBAUMUSEUMS
Wir erfuhren in einer Unterlagen etwas über den Ort „BELSEN“, den wir auch persönlich aufsuchten.Die womöglichen Mauerreste sieht man im ersten Bild oben. Dies war der Schauplatz eines der dunkelsten Kapitel der Geschichte. BELSEN war im Zweiten Weltkrieg ein Kriegsgefangenenlager. In diesem Lager ereigneten sich jeden Tag Kriegsverbrechen. Hier lebten und starben rund 100 russische Kriegsgefangene und Deserteure der deutschen Wehrmacht. Die russischen Gefangenen waren sowjetische Soldaten, die an der Litza-Front gefangen genommen wurden. Sie wurden an den Befestigungen um Hammerfest in Zwangsarbeit versetzt. Die Deserteure waren deutsch / österreichische Soldaten der Wehrmacht. Auch von der Litza-Front. Dies waren Soldaten, die genug vom Krieg hatten und davonliefen. ALLE Deserteure in diesem Lager wurden hingerichtet. Eine Gedenktafel sahen/fanden wir nicht.