Wir besuchten das Krahuletzmuseum in Eggenburg. In einer Nische fanden wir einige Bilder und Informationen zur Friedensnobelpreisträgerin Bertha Suttner. Ihr Engagement und Wirken für den Frieden und ihr Werk „Die Waffen nieder“ sind aktueller denn je. Das Buch erschien in Romanform und schildert das Leben der aus Wien stammenden Gräfin Martha Althaus im Kontext von vier Kriegen.


Das Leben von Bertha Suttner

- 1843 Bertha von Suttner wird als Bertha Gräfin Kinsky von Wchinitz und und Kämmerer Franz Graf Kinsky von Wchinitz und Tettau, starb kurz kreisen als nicht standesgemäß. Tettau am 9. Tettau am 9. Juni in Prag geboren. Ihr Vater, Feldmarschalleutnant vor ihrer Geburt. Seine Heirat mit Sophie von Körner galt in Hochadels-
- 1873-1875 Bertha v. Suttner nimmt eine Stellung als Gesellschafterin und Erzieherin der vier Töchter des Freiherrn von Suttner in Wien an. Sie verliebt sich in den jüngsten Sohn des Hauses, Arthur Gundaccar, und muss deshalb die Familie von Suttner verlassen.
- 1875 Nach einem kurzen Aufenthalt in Paris, wo sie als Gesellschaftsdame bei Alfred Nobel arbeiten wollte, kehrt sie nach Wien zurück und Bertha und Arthur von Suttner heiraten heimlich in der Pfarre Gumpendorf.
- 1876 Nun musste das Ehepaar Wien verlassen und reiste über Einladung zu Großfürstin Ekaterina Dadiani in den Westen Georgiens, nach Mingrelien. Die polyglotte Dadiani-Dynastie, die teilweise in Paris lebte und auch mit den Kinskys verwandt war-Iphigenie Therese Dadiani war mit Berthas Cousin Johann Graf Kinsky verheiratet-hatte bis zur Absetzung durch Russland 1857 über die Kaukasus-Provinz geherrscht. Kennengelernt hatte die spätere Nobelpreisträgerin die Fürstin Dadiani in Bad Homburg, wohin Bertha ihre spielsüchtige Mutter begleitet hatte. Bertha und Arthur von Suttner blieben neun Jahre im Kaukasus und verdienten ihren Lebensunterhalt unter anderem mit schriftstellerischen Arbeiten.
- 1885 Heimkehr nach Österreich und Versöhnung mit der Familie Suttner, welche in der Zwischenzeit ihr Palais in der Canovagasse verkaufen musste und auf ihren Landsitz Schloss Harmannsdorf bei Eggenburg übersiedelt war.
- 1886 In Paris begegnet Bertha von Suttner wieder den Industriellen Alfred Nobel (1833-1896), den sie zehn Jahre zuvor kennengelernt hat. Er unterstützt ihr pazifistisches Engagement und Bertha von Suttner beginnt ihren Roman Die Wallen nieder!”.
- 1888 Mehrere Verlage lehnen Suttners Antikriegsroman Die Waffen nieder!” ab.
- 1889 Herbst: Anonyme Veröffentlichung des utopischen Vorlesungszyklus Maschinenzeitalter”. Unmittelbar danach erscheint der Roman Die Waffen nieder!” in einer kleinen Auflage und ist so erfolgreich, dass er schon ein Jahr später ein zweites Mal aufgelegt sowie in verschie dene Sprachen übersetzt wird. Durch den Roman erlangt sie große Popularität in der pazifistischen Bewegung
- 1891 Suttner gründet die Österreichische Gesellschaft der Friedensfreunde”. Im November erfolgt ihre Wahl zur Vizepräsidentin des Interna tionalen Friedensbüros auf dem dritten Weltfriedenskongress in Rom. Vor allem die Spenden Nobels ermöglichten ihr erst, die oft von ihr ange stoßenen internationalen Aktivitäten selbst zu besuchen.
- 1892 Die Zeitschrift Die Waffen nieder! Monatsschrift zur Förderung der Friedensidee” erscheint. Ihr Roman erscheint als Fortsetzung im Vorwärts”. Auch in ihren weiteren Werken setzt sie sich sozialkritisch für den Pazifismus Einen Gesinnungsgenossen fand sie in Alfred Fried, der mit ihr in Berlin die Deutsche Friedensgesellschaft” gründete und später in Österreich ihr Nachfolger wurde. Beide wurden in den stark militärisch geprägten deutschsprachigen Ländern heftig in der Presse angegriffen. Dass die Suttners auch deutlich in der Öffentlichkeit gegen den aufkommenden Antisemitismus auftraten, brachte ihnen noch zusätzliche Anfeindungen ein.
- Errichtung eines Bureau International de la Paix”, eines Zentralbüros aller Friedensgesellschaften in Bern. Bertha v. Suttner wird zur Vize- präsidentin ernannt.
- 1895 Bertha Suttner wirkt bei der Gründung einer Ungarischen Friedensgesellschaft mit.
- 1896 Als Nobel am 10. Dezember dieses Jahres stirbt und in seinem Testament die berühmten Preise gestiftet hatte, dachte er offensichtlich an Suttner als erste Friedensnobelpreisträgerin, doch es kam anders.
- 1899 Die Erste Haager Friedenskonferenz” wird am 18. Mai eröffnet. Bertha von Suttner nimmt als einzige Frau an der Eröffnungssitzung teil.
- 1902 Weltfriedenskongress in Monaco. Bis 1906 ist sie nun jährlich Gast des Fürsten Albert 1. Am 10. Dezember stirbt ihr Mann Arthur Gundaccar von Suttner. Sein Leichnam wird ins Krematorium nach nahe Zogelsdorf bei Eggenburg beigesetzt. überführt und die Ume später der Witwe auf dem Sonnwendberg
- In der Folge muss Schloss Harmannsdorf versteigert werden und Bertha v. Suttner zieht mit ihrer Haushälterin und Vertrauten Kathi Buchinger nach Wien in die Zedlitzgasse 7, nahe der Ringstraße.
- 1904 Erste Amerikareise Bertha von Suttners, Vortragsreise durch einige Städte der USA sowie Teilnahme am 13. Weltfriedenskongress in Boston. In der Folge unter anderem Aufenthalte in Paris, Budapest, Luzern, Marienbad, Brünn und Prag.
- 1905 Suttner erhält als erste Frau den Friedensnobelpreis, den sie am 18. April 1906 in Christiania (Oslo) übernimmt und dieser verschafft ihr für einige Zeit endlich ein gewisses finanzielles Luftpolster.
- 1906 Eine zwölfbändige Gesamtausgabe ihrer Schriften erscheint. Vortragsreise durch Skandinavien.
- 1908 Weltfriedenskongress in London. Bertha von Suttner wird vom englischen Königspaar empfangen.
- 1911 Vorträge in Bukarest. Empfang durch die rumänische Königin (Carmen Sylva).
- 1912 Zweite Amerikareise Bertha von Suttners, die eine Vortragstournee durch die Vereinigten Staaten von Juli bis Dezember beinhaltet.
- 1913 Einweihung des Friedenspalastes in Den Haag. Bertha von Suttner feiert am 9. Juni ihren 70. Geburtstag.
- 1914 Verfilmung des Romans Die Waffen niedert durch die Nordisk Film Gesellschaft mit einem Porträt Bertha von Suttners im Vorspann. Vorbereitungen für den Weltfriedenskongress, der im September in Wien abgehalten werden soll. Am 21. Juni, sieben Tage den folgenschweren Schüssen in Sarajevo, stirbt Bertha von Suttner in Wien1.
Österreichischen Gesellschaft der Friedensfreunde (ÖFG)
Der Anfang September 1891 in der Neuen Wiener Presse erschienene Artikel Bertha von Suttners mit dem Titel „Der nächste Friedenskongress in Rom“ gilt als „Geburtsstundeder Österreichischen Friedensbewegung“.2
Mit der Historikern Laurie Cohen konnten rasch 2000 Mitglieder und Geld gesammelt werden, um die Teilnahme einer österreichischen Delegation beim dritten Weltfriedenskongress in Rom zu ermöglichen. Die Präsidentin der Gesellschaft wurde Bertha von Suttner, die diese Funktion bis zu ihrem Tod am 21. Juni 1914 ausübte.

Quellenangaben
- Krahuletz Museum Eggenburg ↩︎
- Gründung der Gesellschaft der Friedensfreunde – Friedensbemühungen vor dem Ersten Weltkrieg ↩︎