STADTSPAZIERGANG RINGSTRASSE DES PROLETARIATS IN MEIDLING
Die Ringstraße des Proletariats ist keine „Straße“ sondern die größte Konzentration kommunaler Wohnhausanlagen im Roten Wien.
Wir sind heute mit sehr kompetenten Menschen des Roten Waschsalon auf dieser Ringstrasse des Proletariats unterwegs. Unser Stadtspaziergang führt vom Lorenshof über den Bebelhof, ein Werk von Karl Ehn, dem Architekten des Karl-Marx-Hofes, zum Liebknechthof und von dort zum Fuchsenfeld- und Reismannhof der Otto-Wagner-Schüler Heinrich Schmid und Hermann Aichinger.
Zur einführenden Erklärung über den Lorenshof gab es eine tierische Begrüßung. Die Benennung der Wohnhausanlage in “Lorenshof” erfolgte bereits am 28.1.1930. Carl Lorens, geboren am 7.7.1851 in Wien, gilt als einer der wichtigsten Vertreter des Wienerliedes.
In der Unzufriedenheit liegt der Fortschritt der Menschheit
„In der Unzufriedenheit liegt der Fortschritt der Menschheit. Wenn die Frauen vorwärtskommen wollen, müssen auch sie unzufrieden sein.“
Das wäre sicher auch im Sinne von August Bebel gewesen.
Ein wesentlicher Teil der Wohnanlagen waren Gemeinschaftseinrichtungen wie Bäder, Kindergärten, Waschküchen, Mütterberatungsstellen, Ambulatorien, Tuberkulosestellen, Turnhallen und Bibliotheken.
Einerseits in der Einfahrt die expressiv geformte Lampe und bei einem Eingang über mir eine Figur, die mir die Zunge zeigt.
Am Rundgang begleiteten uns liebe FreundInnen, Bruno und Margit, mit ihnen machte es nich mehr Spaß in der Wohnbaugeschichte Wiens zu stöbern. Weiter ging unsere Tour zum Fuchsenfeldhof.
Der heutige Kinderspielplatz wird durch zwei grotesken Steinfiguren musizierender Kinder begrenzt. Hier war früher ein Kinderplantschbecken.
Benannt wurde die Wohnhausanlage nach dem früheren “Gasthaus zum Fuchsen”, welches – ganz profan – den Namen seines Besitzers Michael Fuchs trug.
„Wenn wir einst nicht mehr sind, werden diese Steine für uns sprechen.“
Bgm. Karl Seitz bei der Eröffnung des Karl Marx – Hofes
Namensgeber war der sozialdemokratische Gemeinderat und Landtagsabgeordnete Edmund Reismann, der 1942 im KZ Auschwitz rrmordet wurde. Bei Bauten wurde darauf geachtet, dass auch für Künstler*innen Atelliers geschaffen wurden. Hier oben am Reismann-Hof sehen wir ein solches Attelier.
Das beliebte Kugelmotiv der “Revolutionsarchitektur” bildet ein zentrales Schmuckelement des Liebknechthofes.
Am 12. Februar 1934 bereiteten sich Schutzbündler auf die Verteidigung des Liebknechthofes vor. Einige Angriffe der Polizei am 13. Februar konnten noch zurückgeschlagen werden.
Herzlichen Dank für gute Führung.