Manolis Lambrakis & Antonis Giamalakis – Zwei Andarten aus Arkalochori – eine Zusammenfassung aus dem Artikel von Markus List
Andarten ist die griechische Bezeichnung für Partisanen.
Manólis Lambrákis kämpfte zuerst an der albanischen Front und anschließend gegen die deutschen Fallschirmjäger. Auch an der Schlacht von Viánnos war er beteiligt. Am 3.11.1943 wurde er auf dem Weg von Arkalochóri nach Iráklion wegen Verrats von den Deutschen verhaftet. In den Gefängnissen von Iráklion und Agiá wurde er schlimm gefoltert, dennoch weigerte er sich, auszusagen. Er wurde zum Tod verurteilt und mit vier weiteren Andarten in Agiá hingerichtet.
Drei Jahre später schrieb ein deutscher Oberleutnant darüber in einer Dresdener Zeitung: „Ich erinnere mich, dass die Gestapo von Iraklion
im November 1943 einen Manóli Lambráki verhaftet hat mit der Anklage, dass er an der Schlacht von Viánnos teilgenommen hätte. Die Torturen, die dieser Mensch ungefähr einen Monat zu erleiden hatte, waren furchtbar. Ich begegnete ihm zufällig in irgendeinem Büro wenige Stunden vor seiner Hinrichtung. Er stand da mit erhobener Stirn und schaute uns direkt in die Augen, als ob er uns herausfordere. Und trotzdem wußte er, dass er bald nicht mehr leben würde. Sie richteten ihn in Agiá im Morgengrauen desselben Tages hin …“
Antónis Giamalákis war Verbindungsmann von Andartengruppen und arbeitete als Dolmetscher der Deutschen. Er war auch auf dem Gebiet der Desertation deutscher Soldaten aktiv. Ab Juni 1942 übermittelte er über seine Schwester Stella Informationen an die griechischen Widerstandsgruppen, obwohl er zweimal verhaftet und eingesperrt wurde. Am 8. Oktober 1944 wurde er gefangengenommen und zwischen dem 20. und 25. Oktober – nur 24 Jahre alt – erschossen.