Das isländische Leben in den Torfhäusern bis ins 20. Jahrhundert
Während unserer Islandtour besuchen wir immer wieder Museen oder Freilichtanlagen zur Geschichte Islands. In Eyjafjörður gibt es einen gut erhaltenen Bauernhof aus der Zeit um 1850, der als Freilichtmuseum Einblicke in die Lebensverhätnisse der damaligen Zeit gewährt.
Er galt einer der besonders reichen Bauernhöfe. In den nahen Auen nutzte man die Brutgebiete der Eiderenten zur Eientnahme. Bis ca. 1900 wurden jährlich über 100 kg Eier am Hof verarbeitet. Die nahen Fischereimöglichkeiten sorgten für weitere Einnahmen.
Wem gehörte diese Hofanlage? Wenn man in die Reiseführer blickt sind bei den historischen Bauten oft Kirchen ein beliebtes Reiseziel. Hier in Island ist es nicht anders. Dieser reiche Hof hier in Laufás gehörte den Bezirkspfarrern, die hier mit ihren Dienstleuten fast 900 Jahre lebten.
Die Arbeitsr- und Wohnräume der Beschäftigten waren nicht so hell und fein eingerichtet. Diese dunklen Gänge im Untegeschoß führen zu den verschiedenen Arbeitsräumen. Die Wände sind mit Torfziegeln aufgeschichtet. In diesen Räumen findet man als Besucher:in Werkzeuge, Haushaltsgeräte , Netze zum Fischen und Geräte für die Landwirtschaft aus den letzten beiden Jahrhunderten. Die Dächer der Gebäude sind mit Grassoden gedeckt. Über diese Gänge sind die einzelnen Gebäude zusätzlich miteinander verbunden.
In einer Beschreibung dieses Freilichtmuseum heisst es, dass man hier einen realistischer Einblick in die Lebensumstände vergangener Zeiten bekommt.
Eine Besonderheit stellt das Brautzimmer dar, in welchem sich die Bräute auf ihre Hochzeit vorbereiteten, um sich anschließend in den traditionellen Brautkleidern den Hochzeitsgästen zu präsentieren.
Die Torfhäuser (auch Grassodenhäuser genannt, isländisch torfbæir) waren in Island über Jahrhunderte die vorherrschende Bauform. Das üblichen isländischen Torfhäuser hatte ein Fundament aus Steinen. Darauf wurde ein Holzrahmen errichtet, der die Last des Rasendaches halten musste. Die Torf- oder Grassoden wurde dann als Außenwände um den Rahmen gelegt.