Aufsässiges Land – Museumsbesuch der Roten Spuren

Streik, Protest und Eigensinn
Samstag, den 22. April 2023

Am Beispiel unterschiedlicher Protestbewegungen in Niederösterreich legt die Ausstellung dar, wie der ländliche Raum die soziale und politische Entwicklung der letzten 170 Jahre geprägt hat. Man kämpft gegen schlechte Arbeitsbedingungen, geringe Bezahlung und die Beschneidung von Rechten, aber auch gegen umweltzerstörende Maßnahmen.

Organisation:

  • Teilnehmerpreis: € 20.- für Mitglieder – includiert sind Ticket für An- und Heimreise, Eintritt, Führung und Mittagessen. Für Nichtmitglieder entfallen die Ticketkosten.
  • Anreise: Wir bieten die Möglichkeit einer gemeinsamen Anreise ab Wien-Hbf am 22.4.23 um 09:00 Uhr. Für Mitglieder aus den Bundesländern übernehmen wir die ÖBB-Ticketkosten.
  • Heimreise: Ca. 16 Uhr
  • Anmeldungen bis 10. April 2022 an rote.spuren@chello.at mit Namen und Telefonnummer.

Die Ausstellung wirkt einer Geschichtsschreibung entgegen, die den ländlichen Raum als politisch passiv und von Entscheidungen in den Machtzentren abhängig betrachtet.

Titelseite vom “Das interessante Blatt” vom 15. Juli 1886

Eine ungerechtfertigte Entlassung einer beliebten Kollegin der übrigen hunderte Arbeiterinnen. Die durch Schreien, Fluchen, Poltern und Aufschlagen mit den Werkzeugen einen Exzess erregten.

Das interessante Blatt vom 15.Juli 1886, Seite 2, ÖNB – digitales Archiv

Christian Rapp und Benedikt Vogl im Gespräch mit Alexander Goebel beim MONTALK: Der erste Podcast der Arbeiterkammer Niederösterreich zum Mitreden: //noe.arbeiterkammer.at/montalk

“Aufsässiges Land” bildet ein breites politisches Spektrum sowie verschiedene Milieus mit unterschiedlichen Interessen ab: Es geht unter anderem um den “Bauernbefreier” Hans Kudlich, um Tabakarbeiterinnen in Stein, die 1886 gegen die Entlassung einer Kollegin protestieren, um die großen Streiks der Jahrhundertwende in Neunkirchen und im Traisental, aber auch um ein widerständiges Netzwerk von Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern in der NS-Zeit. Zu den jüngeren Beispielen gehören einer der längsten Streiks der zweiten Republik, ausgetragen im Traiskirchner Semperit-Werk, Traktordemonstrationen gegen die Agrarpolitik der Regierung in den 1970er-Jahren und die Besetzung der Hainburger Au 1984.

Die Ausstellung wird vom Team des Hauses der Geschichte gemeinsam mit Jessica Richter vom Institut für Geschichte des ländlichen Raumes und dem Schriftsteller Martin Prinz kuratiert. Lenz Mosbacher veranschaulicht als Zeichner und Texter die historischen Ereignisse.