Eduard Fahn

Mehrere Jahrzehnte als Arzt kranken Menschen geholfen und dann von den Nazis in Theresienstadt ermordet.

Bei einer unserer Radtouren entdeckte Brigitte ein Straßenschild mit dieser Beschriftung.
Geboren: 30. Juli 1868 in Dolnì Cetno
Ermordet: 4. Mai 1943 im KZ Theresienstadt

Nach der Reifeprüfung studierte Eduard Fahn in Prag Medizin an der Deutschen Karl-Ferdinands-Universität. Dieses Studium schloss er mit der Promotion zum Doktor der gesamten Heilkunde am 8. Mai 1893 ab.

Fahn ließ sich im Jahr 1896 in Stadlau im heutigen 22. Wiener Gemeindebezirk nieder. und wohnte sowie ordinierte in dem von ihm selbst errichteten Haus in der heutigen Konstanziagasse 13. Er war unermüdlich als Arzt im Dienst der Stadlauer Bevölkerung tätig, wobei er mittellose Familien stets kostenlos behandelte. Er spendet auch für die Hinterbliebenen der Opfer Juli 1927. (3)

Ende 1931 wurde er durch den Bundespräsidenten als Bahnarzt der Titel Medizinalrat verliehen. (2)

Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten durfte Fahn nicht mehr als Arzt praktizieren, sondern wirkte als “Krankenbehandler“ für jüdische Menschen. Im März 1938 wurde bei der Industriestraße in einer aufgelassenen Biberfarm beim Überflutungskanal ein Durchgangslager für Stadlauer Juden eingerichtet, die dort unter schlimmsten Verhältnissen leben mussten, bevor sie in Sammelwohnungen – vor allem in der Leopoldstadt – einquartiert wurden, so auch die Familie Fahn, die im April 1939 in eine Wohnung im Haus Karmeliterplatz 1, dann im Jänner 1942 in die Czerningasse 8 übersiedeln mussten.

Von dort wurde die Familie am 28. Juli 1942 ins Konzentrationslager Theresienstadt deportiert – Transport IV/6 nr 977.

Eine Einschaltung zur Todesklärung in der Wiener Zeitung am 7.9.1947 (1)

Quellenverzeichnis:

https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Eduard_Fahn

  • (1) Wiener Zeitung vom 7.9.1947
  • (2) Reichspost vom 24.12.1931
  • (3) AZ 25.9.1927