Christlicher Widerstand gegen das faschistische Mörderregime

Eine Gedenktafel in der Kirche St. Michael Neu im Tisner Ried in Vorarlberg erinnert an Pater Alois Grimm, die wir bei einer Geocachingtour nach Liechtenstein entdeckten.

1943 bat ihn ein Gefreiter aus Berlin Pater Alois Grimm um Aufnahme in die Kirche. Er kam regelmäßig zum privaten Unterricht, ließ sein Kind von Pater Grimm taufen und brachte schließlich „seinen Freund“ ebenfalls mit zum Glaubensunterricht. Im Oktober 1943 wurde Pater Grimm von der Gestapo verhaftet und ins Gestapogebäude nach Innsbruck gebracht. Dort trat ihm zu seiner Überraschung dieser „Freund“ als Gestapobeamter gegenüber.

Pater Grimm wurde von der Gestapo verhört und misshandelt, nach Berlin gebracht, angeklagt und nach weiteren Misshandlungen am 12. August 1944 von Roland Freisler wegen Wehrkraftzersetzung in zwei Fällen sowie Defätismus zum Tode verurteilt und für ehrlos erklärt.

Als Lehrer setzte er sich sehr kritisch mit dem Nationalsozialismus auseinander. Ein weltlicher nationalsozialistischer Lehrer-Kollege äußerte: „Grimm hat sich in gemeiner Weise über den neuen Geist geäußert. Ich hoffe, dass ihm bald auf Jahre oder für immer das Handwerk gelegt wird.“

„Glaubt nicht, dass ich ein Verbrecher bin! Wohl aber bin ich ein Sünder und Bettler vor Gott, vertraue aber auf seine Liebe und sein Erbarmen. Trauert nicht um mich, freut euch vielmehr, dass ich zum Vater gehen darf, dem gekreuzigten Heiland ähnlich. Ich sterbe für das Reich Gottes in Treue für Christus und seine Kirche.“ 

Mit diesen Worten verabschiedete sich Pater Alois Grimm in seinem letzten Brief von seinen Geschwistern. Am 11. September 1944 wurde er mit 24 weiteren Mithäftlingen in Brandenburg-Görden enthauptet. 

Wer waren die Menschen, die mit ihm den Tod fanden? So wüteten NS-Richter

  • Joseph Müller , Priester, wegen des Erzählens eines regimekritischen Witzes am 11. Mai 1944 festgenommen, am 28. Juli 1944 vom Volksgerichtshof wegen Wehrkraftzersetzung zum Tode verurteilt und im Zuchthaus Brandenburg-Görden mit dem Fallbeil hingerichtet.
  • Hugo Härtig, Tischler und KPD-Mitglied verteilte Flugblätter gegen den Nationalsozialismus und versteckte den von der Gestapo gesuchten Paul Hinze bei sich.
  • Insgesamt wurden in Brandenburg- Görden zwischen 1.August 1940 und 20. April 1945 – 2743 – Menschen hingerichtet.

Gedenken an Alois Grimm

Alois – Grimm – Haus, Kolleg in St. Blasien. Es ist benannt nach dem Jesuitenpater Alois Grimm SJ (1886 – 1944), der von 1934 bis 1939 Lehrer am Kolleg war und am 16. September 1944 im Gefängnis Brandenburg-Görden von den Nazis ermordet wurde. Fünf Jahre nach seinem Tod wurde die Urne von P. Grimm dem Kolleg St. Blasien anvertraut.

Der Külsheimer Alois Grimm ist vor 75 Jahren von den Nationalsozialisten hingerichtet worden. Die Erinnerung an ihn ist heute (11.9.2019) noch wach, wie eine Gedenkfeier am Mittwoch zeigte.

Gedenken an die Opfer

Quellenverzeichnis