Sikeå Hamn

Wir kommen nach Sikeå, wegen dem Adventure Lab, der sich geschichtlich mit der ehemaligen Eisenproduktion in der Gemeinde Robertsfors auseinandersetzt. Robertsfors ist ein alter Industrieort. 1758 wurde ein Hüttenwerk gegründet, das 1782 durch ein Hammerwerk und weitere Einrichtungen erweitert wurde. Im Laufe der weiteren Entwicklung wurden ein Hafen, eine Werft u. a. angelegt, ebenso die Bahnstrecke RobertsforsSikeå im Jahr 1878 erbaut. Das Hütten- und Hammerwerk wurde in den 1890er Jahren stillgelegt. Als die Industrie hier in Schwung kam, wurde ein Hafen zum Transport der Güter benötigt. In Sikeåhamn, wo sich der heutige Campingplatz befindet, wurde große Hafenanlagen, eine Werft und ein Sägewerk errichtet. Von den Produktionsstätten und dem Leben dervArbeiterInnen sind nur mehr Spuren vorhanden.

Hier ein Blick auf den ehemaligen Hafen

Zum Hafen in Sikeå gibt es eine Ausstellung, die das Ergebnis der engagierten Arbeit vieler Menschen ist. Anfang der 1980er Jahre wurden von einem Studienkreis in Sikeå Bilder gesammelt, die eine lange und wichtige Periode in der Geschichte von Sikeå und des Hafens dokumentieren. Die Ausstellung wurde 2005 eingeweiht und 2021 abgebaut. Meine Informationen beziehen sich auf die Ergebnisse dieses Studienkreises. Bei manchen Übersetzungen muss man vorsichtig sein, denn einzelnen Wörter stimmen so nicht.

Als 1760 mit dem Bau der Werft begonnen wurde, wurden auch die ersten Häuser gebaut – die Wächterhütte, der Seeschuppen und der Kalkschuppen. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde der Hafenbetrieb durch den erweiterten Sägewerksbetrieb und den Neubeginn des Werftbetriebes ausgebaut.

ArbeiterInnenwohnung

Eines von zwei sogenannten Belfragehus, benannt nach dem Architekten. Dieses Arbeiterwohnhaus wurde 1903 erbaut. In den 20er Jahren lebten hier vier Familien. Nere Valdemar Jansson mit Ehefrau Augusta und den Töchtern Henny und Lilly und Ludvig Åberg mit Ehefrau Albertina und den Kindern Alfred, Iris, Holger und Helge. Oben wohnten Harald und Ebba Jansson und ihre Tochter Asta und eine Dame namens Hörnlund. Auf dem Bild von 1915 sehen Sie Augusta Jansson als zweite von links.

Foto: Nils Blomgren

Das große Gebäude, auch “Långgår´n” genannt, Ende des 19. Jahrhunderts. Hier gab es sieben Wohnungen, drei oben und vier unten. Das Haus hatte auch ein Gästezimmer und einen Lagerraum.

Die Blütezeit des „Ortes“ fällt in die ersten drei Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts. Ab 1903 und 10 Jahre später wurden Belfragehusen, Weiße Taube, Nebengebäude, Stall, Wäscherei und Matrosenheim gebaut.

Das Hauptgebäude und die Faktorwohnung werden renoviert und der Zollhof wird hergerichtet und wird eine Wohnung für zwei Zollbeamte und ein Zollamt.

25 Familien mit über 100 Personen leben jetzt auf “Plassen”, alle mit eigenen Stationen in Nebengebäuden und dass. In den Teamfarmen war Platz für die Kühe der Arbeiter. Zur gemeinsamen Nutzung gab es eine Bäckerhütte, eine Wäscherei, einen Mangelschuppen und einen Erdkeller – eine geordnete Gemeinschaft, wenn auch etwas abseits vom Rest des Dorfes.

Im Vordergrund sieht man die Schule und die Häuser am “Grusbacken”. 
Auf „Plassen“ wurde der Bauernhof, auf dem Faktor Norén lebte und ein Büro hatte, abgerissen (zwischen „Storbyggningen“ und Tullgården gelegen). 
Im Bretterhof sind die erhöhten Gleise sichtbar, aber die Holzstapel fehlen – die Säge ist geschlossen (1936)

Die Eisenbahn

Die Eisenbahn nach Robertsfors wurde in den 1870er Jahren gebaut. Zuerst wurden die Kutschen von Pferden und Ochsen gezogen, dann von Dampflokomotiven und ab 1900 von Elektrolokomotiven.
Von Anfang an konnten sie sich keine Eisenschienen für die gesamte 7 km lange Strecke leisten, aber die Hälfte der Strecke hatte Flachschienen.

1900 war die Eisenbahn Schwedens erste elektrifizierte Eisenbahn, die zwischen zwei Städten verkehrte. 1961 wurde es geschlossen. Foto: Die Lok Tvåan fungierte als Rangierlok im Hafen. Lokomotivführer ist Dan Viktor Pettersson. Im Hintergrund die Geisterzisternen.

Spuren der Eisenbahn, die wir am beschriebenen Rundweg fanden.

Am 14. Juni 1893 schreibt die Wiener Zeitung, dass Norwegen und Schweden eine ständige Zollbewachung in Sikea vereinbart haben.

Eine Arbeitsgruppe um 1900: Obere Reihe von links: Johan Lindfors, Sandberg, Einar Pettersson, Karl Ågren (Corporal), August Åberg Saul Holmberg, Gottfrid Holmberg 
Untere Reihe: Konrad Lindgren, Albert Jonsson, Högberg, Factor Karl Åberg, Factor Joel Norén, Factor Johan August Hörnlund, Oskar Nilsson, Fabian Bergström, Pelle Nilsson