Kampf gegen den Faschismus in Kreta – Teil 3

Gedenken an das Wehrmacht – Massaker am Eingang der Gonies Schlucht

Wir erreichen zwischen Tylissos und Anogia die Gonies-Schlucht mit ihren steil abfallenden Felswänden. Direkt am Eingang zur Schlucht steht links von der Straße eine Gedenkstätte für Männer aus den Nachbarorten Kamaraki, Malevisi und der Umgebung, die am 21. August 1944 erschossen wurden.

Freundschaften zwischen Völkern können nicht fundiert werden, solange zwischen ihnen der Abgrund liegt, den die Bitterkeit, der Schmerz und das Unrecht geöffnet haben.” Und die ebenfalls schon historischen Worte eines französischen Widerstandskämpfers, des damaligen Präsidenten Vincent Auriol, hört man oft auch in Griechenland: „Wenn ihr euch erinnert, können wir vergessen.”

Mahnung griechische Besatzungsopfer in einem Memorandum für Bundeskanzler Adenauer – Autor: Hagen Fleischer für bpb.de


Als wir an der Gedenkstätte ankommen erlebe ich in mir drei starke Gefühle. Die Schönheit der Natur mit dem Ausblick ins Tal und in die Berge. Demut gemischt mit Entsetzen als ich die Todesliste der erschossenen Männer lese. Obwohl ich der griechischen Sprache nicht mächtig bin, fallen mir die gleichen Familiennamen auf, womit vielen Familien die Männer entrissen wurden. Dann Wut über das Ereignis selbst. Über die Diskussionen, dass ja die Wehrmacht in die Grausamkeiten nicht involviert gewesen sei – wer sonst als Wehrmachtsangehörige waren hier das Erschießungskommando. Und dann das „deutsch-österreichische“ – „Wir haben ja nichts gewusst“ als Akt der Verdrängung.

Gedenkstätte am Eingang zur Gonies – Schlucht
Wenn ich das richtig übersetzt habe: „Sie werden immer in unseren Gedanken bleiben“