Denunziert und hingerichtet – Walther Arndt

2016 entdeckten wir bei unserer Berlinreise diese Gedenktafel. Walther Arndt war ein anerkannter Zoologe und wirkte
maßgeblich an groß angelegten hydrochemischen Untersuchungen an der Nordsee mit. (1)

Er hatte nach einem schweren Bombenangriff, der das Museum zerstörte, geäußert, nun sei es zu Ende mit dem Dritten Reich, es handele sich nur noch um die Bestrafung der Schuldigen. (3)

Wegen dieser kritischer Äußerungen wurde Arndt 1943 denunziert: zum einen vom Ehepaar Siegfried und Hanneliese Mehlhausen (eine Jugendfreundin und enge Freundin der Schwester Arndts) und zum anderen von seinem Kollegen Wolfgang Stichel (Zoologe, Spezialist für Wanzen). Trotz mehrerer Gnadengesuche von Kollegen, unter anderen von Hanns von Lengerken, Ferdinand Sauerbruch, Oskar Heinroth, Katharina Heinroth, Franz Ruttner und Hans Hass, wurde Arndt am 11. Mai 1944 vom Volksgerichtshof verurteilt und am 26. Juni im Zuchthaus Brandenburg-Görden hingerichtet

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Verschleppung und Ermordung der Sinti und Roma in Trier

In den Morgenstunden des 16. Mai 1940 brachte man die Trierer Sinti-Familien zunächst in die Polizeistation Trier West und von da in das Sammellager in Köln. Fünf Tage blieben sie dort. Diese Zeit wurde benötigt, um so genannte „rassekundliche Untersuchungen“ durchzuführen. Es wurden Fingerabdrücke genommen und erkennungsdienstliche Fotographien angefertigt. Sämtliche Ausweise wurden eingezogen.

Denkmal in Trier beim Dom
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Jüdische Geschichte an der Mosel

Anläßlich unseres Besuchs an der Mosel und der kommenden Gedenktage zu den Novemberpogromen haben wir nach Gedenkstätten, öffentlichen Denkmälern und Geschichtsinitiativen Ausschau gehalten.

  • Traben-Trarbach: ein Geschichtsprojekt einer Schule
  • Bernkastel: Gedenktafel an der ehemaligen Synagoge
  • Trier: Deportationen der jüdischen Bevölkerung und eine Gedenkveranstaltung von SchülerInnen
  • Zell an der Mosel: eine Infotafel an der ehemaligen Synagoge
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Gedenkstätte Friedersdorf

2015 besuchten Brigitte und ich im Rahmen einer Radtour die Gedenkstätte Friedersdorf. Sie hat für uns einen aktuellen Bezug, weil wir im Rahmen einer Studienreise die Gedenkstätte Buchenwald besuchten.

Hier ruhen 68 Opfer des Faschistischen Terrors, die auf dem Todesmarsch aus dem Konzentrationslager Buchenwald im April 1945 ihr Leben ließen. Sie Starben damit wir leben. Ihr Tod ist uns Verpflichtung.
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NS-Gräueltaten in Konstanz

Während unseres Aufenthaltes in Koblenz entdeckten wir im Hof des Rathaus eine Gedenktafel, die an die Verbrechen der Nazis in der Stadt erinnert.

50 Jahre nach der Machtübernahme durch Nazis geduldet von einem konservativen Präsidenten gedachte die Koblenz Bevölkerung den Opfern der Politik des Rassenwahns und Ausschaltung der Demokratie. Eine kleine Spurensuche von uns – WER waren diese Opfer?

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Wie die Geschichte des Nationalsozialismus erzählen?

Ein Beitrag von Elisabeth Luif

Im Rahmen unserer Studienreise nach Thüringen zum Thema „Faschismus und Antifaschismus in historischer und aktueller Perspektive“ besuchten wir, der Verein Rote Spuren, im Sommer 2019 zwei offizielle, museale Orte der Erinnerung an den Nationalsozialismus: Ein Museum über die Firma Topf & Söhne, die „Ofenbauer von Auschwitz“ und die Gedenkstätte des KZ Buchenwald.

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Die Ofenbauer von Auschwitz – Orte des Grauens

Erfurt 9 Uhr morgens, am Vorplatz des Ausstellungsgebäude über die Firma Topf und Söhne sammeln wir uns für eine gemeinsame Führung. Vor uns ein mehrstöckiges graues Gebäude mit der Aufschrift auf der Vorderseite „für sie beschäftigt,…“.

Am Vorplatz ein Modell des ehemaligen Werksgeländes der Firma Topf & Söhne. Auf der anderen Seite des Vorplatzes eine Tafel mit Briefen zwischen SS und der Firmenleitung. Erste Ahnungen entstehen bei uns was uns erwartet.

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Nadelstiche im Gewissen

Während eines Stadtrundgangs sind uns in Erfurt längliche, graue Gebilde mit orangen runden Köpfen aufgefallen, die wie überdimensionelle Stecknadeln im Straßenbelag stecken. Es sind Nadeln, die uns an die brutalste, entmenschlichste Form des Kapitalismus erinnern. An eine Zeit und Geschehnisse, wo Menschen mit erwünschten Tötungsabsichten „gewinnbringend“ gefoltert, gequält und durch Arbeit bestialisch getötet wurden.

Mit diesen DenkNadeln wird in Erfurt dezentral an durch die Nazis ermordeten Juden aus Erfurt erinnert, ähnlich der Stolpersteine in anderen Städten. Das Denknadel-Projekt wurde vom Arbeitskreis Erfurter GeDenken 1933–1945 entwickelt und entschied sich nach einem Wettbewerb 2007 für den Entwurf von Sophie Hollmann. Mit neun DenkNadeln, die im öffentlichen Raum der Stadt stehen, soll zum einen ein Hinweis auf Erfurter Geschichte im Nationalsozialismus gegeben und zum anderen angeregt werden, sich mit den Biografien dieser Erfurterinnen und Erfurter zu beschäftigen.

Mit der gesellschaftlichen Entmenschlichung folgte die öffentliche Demütigung, straßenwaschende Jüdische Menschen unter dem Gejohle der Bevölkerung auch in Wien. Die Diskreditierung ihrer Religion durch jahrhundertelangen Antisemitismus und Verbrennen der Synagogen unter tatkräftiger Mithilfe der örtlichen Bevölkerung. Enteignung ihres Hab und Gutes für die sogenannten „Arier“. Gefoltert, gequält, mißbraucht und durch Sklavenarbeit getötet.

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Roma und Sinti in Buchenwald

Denkmal von Daniel Plaas zum Gedenken an die Roma und Sinti in Buchenwald, die Opfer des NS-Völkermordes wurden. Die Grundsteinlegung zum Mahnmal erfolgte am 21. November 1994.

Anlässlich unserer Studienreise veröffentlichen wir einen weiteren Artikel. Unmittelbar nach Kriegsbeginn, im September 1939, wurden etwa 600 Sinti und Roma aus dem KZ Dachau nach Buchenwald verlegt. Sie stammten aus dem österreichischen Burgenland, wo Himmler im Juni 1939 die Verhaftung von 3.000 Sinti und Roma – davon ein Drittel Frauen – und ihre Einweisung in die Konzentrationslager Dachau und Ravensbrück angeordnet hatte.

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